Welche Fallhöhe können Fallschutzmatten absichern?

Die Fallhöhe, die Fallschutzmatten absichern können, hängt von mehreren Faktoren ab, darunter die Dicke, das Material und die Bauweise der Matte sowie die Normen und Tests, nach denen sie zertifiziert wurden. Fallschutzmatten werden in der Regel gemäß der europäischen Norm DIN EN 1177 getestet, die die "kritische Fallhöhe" einer Schutzfläche definiert. Die kritische Fallhöhe ist die maximale Höhe, aus der ein Sturz auf die Matte erfolgen kann, ohne dass ein ernsthaftes Verletzungsrisiko besteht.

Typische Fallhöhen und entsprechende Mattenstärken

Fallschutzmatten sind in unterschiedlichen Stärken erhältlich, die jeweils für verschiedene Fallhöhen geeignet sind:

Fallhöhe bis 100 cm

  • Mattenstärke: ca. 20-30 mm
  • Anwendungsbereich: Bereiche mit geringer Sturzgefahr, wie z. B. unter niedrigen Spielgeräten oder in Fitnessbereichen.

Fallhöhe bis 150 cm

  • Mattenstärke: ca. 40 mm
  • Anwendungsbereich: Spielplätze mit etwas höheren Klettergeräten, Balancierbalken oder Rutschen.

Fallhöhe bis 200 cm

  • Mattenstärke: ca. 50 mm
  • Anwendungsbereich: Unter mittelhohen Klettergeräten oder Schaukeln.

Fallhöhe bis 300 cm

  • Mattenstärke: ca. 70-100 mm
  • Anwendungsbereich: Bereiche mit hohen Klettertürmen, Netzkonstruktionen oder Kletterwänden.

Zusätzliche Faktoren, die die Fallhöhe beeinflussen können

  • Material: Die meisten Fallschutzmatten bestehen aus recyceltem Gummigranulat, das stoßdämpfend wirkt und die Energie eines Aufpralls effizient verteilt. Matten mit einer höheren Elastizität können größere Fallhöhen absichern.
  • Untergrund: Die Stoßdämpfung einer Matte hängt auch davon ab, auf welchem Untergrund sie verlegt wird. Ein fester, stabiler Untergrund maximiert die Schutzwirkung.
  • Pflegezustand der Matte: Alte, abgenutzte oder beschädigte Matten können ihre stoßdämpfende Wirkung verlieren und sollten regelmäßig geprüft und gewartet werden.

Zertifizierung und Tests

Fallschutzmatten werden in Labors unter kontrollierten Bedingungen getestet. Dabei wird ein sogenannter "HIC-Wert" (Head Injury Criterion) ermittelt, der die Wahrscheinlichkeit einer Kopfverletzung bei einem Aufprall beschreibt. Die Matte gilt als sicher, wenn sie die kritische Fallhöhe unter einem HIC-Wert von 1000 hält.

Praktische Anwendung und Auswahl

Fallschutzmatten sollten immer entsprechend der maximalen Fallhöhe des Spielgeräts oder der Risikozone ausgewählt werden. Spielplatzbetreiber und Planer sind verpflichtet, die Anforderungen gemäß DIN EN 1176 (Sicherheitsanforderungen für Spielgeräte) zu erfüllen, um die Sicherheit der Benutzer zu gewährleisten. Für private und gewerbliche Anwendungen kann auch eine Beratung durch den Hersteller sinnvoll sein, um sicherzustellen, dass die richtige Matte gewählt wird.

Zusammenfassung: Fallschutzmatten können Fallhöhen von bis zu 300 cm absichern, wobei die genaue Fallhöhe von der Stärke, dem Material und der Zertifizierung der Matte abhängt. Für jeden Anwendungsbereich gibt es passende Matten, die eine sichere und langlebige Lösung bieten.