Fallschutzböden sind ein essenzieller Bestandteil der Sicherheitsgestaltung im Außenbereich von Kindergärten, Kindertagesstätten und Kinderheimen. Sie minimieren das Verletzungsrisiko bei Stürzen und sorgen für eine sichere und kinderfreundliche Umgebung, die sowohl den pädagogischen Anforderungen als auch den gesetzlichen Sicherheitsstandards entspricht. Im Folgenden wird detailliert beschrieben, wo und wie Fallschutzböden oder Fallschutzmatten in solchen Einrichtungen eingesetzt werden können, und welche Aspekte dabei zu beachten sind.
Einsatzbereiche von Fallschutzböden im Außenbereich
1. Unter Spielgeräten mit Fallhöhen
Fallschutzböden sind besonders wichtig unter Spielgeräten, die eine potenzielle Sturzgefahr darstellen. Die Auswahl des Materials und die Dicke des Fallschutzbodens orientieren sich an der maximalen Fallhöhe des jeweiligen Geräts. Relevante Einsatzbereiche sind:
- Schaukeln: Die Bodenfläche unter und rund um Schaukeln muss mit einem Fallschutzmaterial ausgestattet sein, um Stürze während des Schwungs abzufedern.
- Rutschen: Fallschutzböden werden sowohl am Einstieg als auch im Auslaufbereich der Rutsche installiert, um Verletzungen bei Fehltritten oder schnellen Landungen zu vermeiden.
- Klettergerüste und -türme: Klettergeräte sind beliebte Spielmöglichkeiten, bergen aber durch ihre Höhe ein erhöhtes Risiko für Stürze. Der gesamte Bereich unter und um das Gerüst herum sollte mit stoßdämpfendem Material gesichert werden.
- Wippen und Federspielgeräte: Diese Geräte können bei unkoordiniertem Gebrauch zu Stürzen führen, weshalb auch hier eine ausreichende Fallschutzfläche erforderlich ist.
- Kletterwände oder Bouldergeräte: Gerade bei vertikalen oder geneigten Kletterwänden ist eine zuverlässige Dämpfung im gesamten Landebereich notwendig.
2. Bewegungs- und Spielflächen ohne Geräte
- Lauf- und Spielflächen: Fallschutzböden können auf offenen Flächen installiert werden, die für Lauf- und Bewegungsspiele genutzt werden. Dies reduziert das Risiko von Schürfwunden und Prellungen bei Stürzen während der Bewegung.
- Ballspielflächen: Auf Terrassen oder in abgetrennten Außenbereichen, die für Ballspiele vorgesehen sind, bieten Fallschutzböden zusätzlichen Schutz.
3. Übergänge und Einstiegsbereiche
- Treppen und Rampen: Rutschhemmende Fallschutzmaterialien eignen sich besonders für Stufen oder geneigte Flächen, um Unfälle zu vermeiden.
- Zugänge zu Spielgeräten: Einstiegsbereiche von Spielgeräten wie Rutschen oder Klettergerüsten können mit Fallschutzböden versehen werden, um Sicherheit und Komfort zu erhöhen.
4. Spielterrassen
Terrassen in Kindergärten oder Kindertagesstätten, die als Spielbereiche genutzt werden, sind ein idealer Ort für Fallschutzböden. Sie dienen als sichere Unterlage für Aktivitäten wie:
- Freispielbereiche: Kinder nutzen Terrassen oft für kreatives Spiel, weshalb ein weicher, stoßdämpfender Boden für Schutz sorgt.
- Bewegungsspiele: Fallschutzböden bieten Sicherheit bei schnellen Bewegungen wie Rennen, Springen oder Tanzen.
- Wasserspielbereiche: Rutschhemmende Fallschutzböden sind hier besonders wichtig, da Wasserflächen die Rutschgefahr erhöhen können.
5. Unter Outdoor-Möbeln oder mobilen Spielgeräten
- Kleinkindspielgeräte: Tragbare Rutschen oder niedrige Spielgeräte können auf Fallschutzböden aufgestellt werden, um Sicherheit auch bei spontaner Spielplatzgestaltung zu gewährleisten.
- Sitz- und Ruhebereiche: Fallschutzböden bieten eine angenehme und sichere Unterlage für Sitzgruppen, die oft als Treffpunkte oder Pausenzonen dienen.
Materialien für Fallschutzböden
1. Gummimatten
- Vorteile: Rutschfest, langlebig, einfach zu reinigen und in verschiedenen Farben und Designs erhältlich.
- Einsatzbereiche: Häufig unter Spielgeräten, auf Terrassen und in Lauf- oder Bewegungsbereichen.
2. Gießbeläge (EPDM-Beläge)
- Vorteile: Nahtlos und flexibel anpassbar, mit kreativen Designs und Themen kombinierbar.
- Einsatzbereiche: Besonders geeignet für Spielterrassen und thematische Spielflächen.
3. Sand und Kies
- Vorteile: Natürliche Optik, gute Stoßdämpfung bei ausreichender Tiefe.
- Einsatzbereiche: Vor allem in Buddelbereichen oder unter Klettergeräten.
4. Rindenmulch und Holzschnitzel
- Vorteile: Ökologisch und kostengünstig.
- Einsatzbereiche: Geeignet für große Flächen oder als Übergangsmaterial zu Spielgeräten.
5. Kunstrasen mit Fallschutzunterbau
- Vorteile: Optisch ansprechend, pflegeleicht und weich.
- Einsatzbereiche: Häufig in Spielterrassen oder offenen Spielbereichen.
Normen und Vorschriften
Die Installation von Fallschutzböden in Kindergärten, Kindertagesstätten und Kinderheimen muss den folgenden Normen entsprechen:
- DIN EN 1176: Anforderungen an die Sicherheit von Spielgeräten und deren Umgebung.
- DIN EN 1177: Vorgaben für die Stoßdämpfung und die Fallhöhe von Fallschutzmaterialien.
Die erforderliche Fläche für Fallschutzböden wird basierend auf der maximalen Fallhöhe des Spielgeräts und den spezifischen Anforderungen der Einrichtung berechnet.
Pflege und Wartung
Eine regelmäßige Wartung der Fallschutzböden ist essenziell, um die Sicherheit langfristig zu gewährleisten:
- Inspektionen: Überprüfung auf Schäden wie Risse, Abnutzung oder lose Materialien.
- Reinigung: Entfernen von Schmutz, Laub oder Müll, besonders bei Gummimatten oder Gießbelägen.
- Auffüllung: Sand, Kies oder Mulch müssen regelmäßig aufgefüllt werden, um die Dämpfungseigenschaften zu erhalten.
Fallschutzböden sind ein integraler Bestandteil der Sicherheitsplanung im Außenbereich von Kindergärten, Kindertagesstätten und Kinderheimen. Sie schützen nicht nur vor Verletzungen, sondern tragen auch zu einem ansprechenden und kindgerechten Umfeld bei. Die sorgfältige Auswahl, fachgerechte Installation und kontinuierliche Wartung gewährleisten, dass Kinder sicher spielen und sich frei entfalten können.