Wie dick sollten Fallschutzmatten sein?

Die erforderliche Dicke von Fallschutzmatten richtet sich in erster Linie nach der maximalen kritischen Fallhöhe, die sie absichern müssen. Diese wird durch die europäische Norm DIN EN 1177 geregelt, die festlegt, welche Mattenstärke bei bestimmten Fallhöhen erforderlich ist, um Verletzungen bei einem Sturz zu minimieren.

Faktoren, die die Dicke beeinflussen

  1. Maximale Fallhöhe: Die Fallhöhe ist der wichtigste Faktor bei der Wahl der Mattenstärke. Sie beschreibt den Abstand zwischen der höchsten möglichen Sturzposition (z. B. eine Plattform) und der Fallschutzfläche.
  2. Material und Bauweise: Die stoßdämpfenden Eigenschaften des Materials beeinflussen die Dicke. Fallschutzmatten bestehen oft aus recyceltem Gummigranulat, das in verschiedenen Härtegraden und Elastizitäten erhältlich ist.
  3. Untergrund: Die Beschaffenheit des Untergrunds, auf dem die Fallschutzmatten verlegt werden, spielt eine Rolle. Feste, ebene Untergründe erfordern eine geringere Dicke als weiche oder unebene Untergründe.

Richtwerte für Mattenstärken nach Fallhöhe

Die Dicke von Fallschutzmatten wird entsprechend der Fallhöhe angepasst. Nach DIN EN 1177 gelten folgende Richtwerte:

Fallhöhe bis 100 cm

  • Mattenstärke: 20-30 mm
  • Einsatzbereich: Bereiche mit niedriger Sturzgefahr, wie Krabbelzonen, Spielbereiche für Kleinkinder oder Fitnessstudios.

Fallhöhe bis 150 cm

  • Mattenstärke: 40 mm
  • Einsatzbereich: Unter Balancierbalken, niedrigen Rutschen oder Wippen.

Fallhöhe bis 200 cm

  • Mattenstärke: 50 mm
  • Einsatzbereich: Spielplätze mit mittelgroßen Spielgeräten wie Schaukeln oder Klettergerüsten.

Fallhöhe bis 300 cm

  • Mattenstärke: 70-100 mm
  • Einsatzbereich: Unter hohen Klettertürmen, Kletternetzen oder anspruchsvollen Fitnessanlagen.

Besonderheiten bei der Mattenauswahl

Elastizität und Stoßdämpfung
Dickere Matten bieten eine bessere Stoßdämpfung, da sie die Aufprallenergie auf eine größere Fläche verteilen können. Die Elastizität des Materials spielt ebenfalls eine Rolle: Hochwertiges Gummigranulat oder Verbundmaterialien können bereits bei geringerer Dicke hohe Schutzwirkung bieten.

Umgebungsbedingungen
Fallschutzmatten, die im Freien verwendet werden, sollten wetterbeständig und wasserdurchlässig sein, um bei Regen keine Rutschgefahr oder Pfützenbildung zu verursachen. Dickere Matten sind oft widerstandsfähiger gegenüber Temperaturschwankungen und intensiver Nutzung.

Kosten und Verlegeaufwand
Dickere Matten sind teurer und aufwendiger zu verlegen. Sie benötigen zudem häufig einen stabileren Unterbau, um ihre volle Schutzwirkung zu entfalten.

Kombinierte Systeme

In manchen Fällen kann eine Kombination aus Fallschutzmatten und anderen stoßdämpfenden Materialien, wie Sand, Kies oder Fallschutzrasen, sinnvoll sein. Diese Hybridlösungen können die erforderliche Dicke der Matte reduzieren, während die Sicherheitsanforderungen erfüllt bleiben.

Fazit

Die optimale Dicke von Fallschutzmatten hängt von der maximalen Fallhöhe, der Materialqualität und den spezifischen Anforderungen des Einsatzbereichs ab. Die gängigsten Dicken reichen von 20 mm für niedrige Fallhöhen bis hin zu 100 mm für Fallhöhen bis 300 cm. Es ist wichtig, die geltenden Sicherheitsstandards zu berücksichtigen und sich bei der Auswahl von einem Experten oder Hersteller beraten zu lassen, um die passende Lösung für den jeweiligen Anwendungsfall zu finden.